Regen- und Notentwässerung Stellungnahme zur: „Entwässerung von Umkehrdächern“

Das Umkehrdach ist ein Warmdach. Beim Umkehrdach liegt die Wärmedämmung oberhalb der Abdichtung. Ich empfehle folgenden Dachaufbau:

  1.  Vegetation
  2. Vegetationsschicht
  3. Dachvlies/Schutzlage (dampfdiffusionsoffen)
  4. Umkehrdachdämmung
  5. Abdichtung WS PYE PV200 S5; PYE G 200 DD, PYE PV 200 DD in Polymerbitumen
  6. Voranstrich
  7. Kugelstrahlen
  8. Unterkonstruktion

Beim Umkehrdach sind drei Entwässerungsebenen vorhanden, die von oben nach unten wie folgt betrachtet werden müssen:

  1. Oberhalb der Auflast (Begrünung/Plattenbelag/Kies o.ä.) beim kurzfristigen Starkregen
  2. Auf dem Dachvlies/Schutzlage (zwischen Wärmedämmung und Auflast)
  3. Auf der Abdichtung (Wasser sickert zwischen den Wärmedammfugen auf die Abdichtung)

Die geringste Regenwassermenge ist auf Entwässerungsebene 1 vorhanden. Versuche haben gezeigt, dass das größte Wasservolumen bei einem Starkregen oberhalb der Auflast in Ebene 3 abfließt, wenn die Vegetationsschicht gesättigt ist. Angabe Ravago.

Dieses kurzfristige Überstauen der Wärmedämmplatten gilt gemäß der Zulassungen aller XPS- Dämmstoffhersteller als unbedenklich. Die Kurzfristigkeit wird mit 48 h angegeben. Ein langfristiges Überstauen muss somit durch ein geeignetes Entwässerungssystem ausgeschlossen werden. Eine Retention über die 48 h darf nicht erfolgen, da es zu bauphysikalischen Problemen kommt und die XPS-Dämmung Wasser aufnimmt. Das Wasser kann durch folgende Maßnahmen abgeleitet werden:

  • Einsatz von Dachgullys, die auf allen drei Ebenen entwässern können
  •  Großes Entwässerungsrost in der obersten Entwässerungsebene
  • Abstände der Gullys untereinander klein halten (max. 20 m)

Damit alle drei Entwässerungsebene funktionstüchtig bleibt, ist darauf zu achten, dass ein Wartungszugang alle drei Ebenen möglich ist.