Regen- und Notentwässerung Stellungnahme zur: „Entwässerung von Umkehrdächern“
Das Umkehrdach ist ein Warmdach. Beim Umkehrdach liegt die Wärmedämmung oberhalb der Abdichtung. Ich empfehle folgenden Dachaufbau:
- Vegetation
- Vegetationsschicht
- Dachvlies/Schutzlage (dampfdiffusionsoffen)
- Umkehrdachdämmung
- Abdichtung WS PYE PV200 S5; PYE G 200 DD, PYE PV 200 DD in Polymerbitumen
- Voranstrich
- Kugelstrahlen
- Unterkonstruktion
Beim Umkehrdach sind drei Entwässerungsebenen vorhanden, die von oben nach unten wie folgt betrachtet werden müssen:
- Oberhalb der Auflast (Begrünung/Plattenbelag/Kies o.ä.) beim kurzfristigen Starkregen
- Auf dem Dachvlies/Schutzlage (zwischen Wärmedämmung und Auflast)
- Auf der Abdichtung (Wasser sickert zwischen den Wärmedammfugen auf die Abdichtung)
Die geringste Regenwassermenge ist auf Entwässerungsebene 1 vorhanden. Versuche haben gezeigt, dass das größte Wasservolumen bei einem Starkregen oberhalb der Auflast in Ebene 3 abfließt, wenn die Vegetationsschicht gesättigt ist. Angabe Ravago.
Dieses kurzfristige Überstauen der Wärmedämmplatten gilt gemäß der Zulassungen aller XPS- Dämmstoffhersteller als unbedenklich. Die Kurzfristigkeit wird mit 48 h angegeben. Ein langfristiges Überstauen muss somit durch ein geeignetes Entwässerungssystem ausgeschlossen werden. Eine Retention über die 48 h darf nicht erfolgen, da es zu bauphysikalischen Problemen kommt und die XPS-Dämmung Wasser aufnimmt. Das Wasser kann durch folgende Maßnahmen abgeleitet werden:
- Einsatz von Dachgullys, die auf allen drei Ebenen entwässern können
- Großes Entwässerungsrost in der obersten Entwässerungsebene
- Abstände der Gullys untereinander klein halten (max. 20 m)
Damit alle drei Entwässerungsebene funktionstüchtig bleibt, ist darauf zu achten, dass ein Wartungszugang alle drei Ebenen möglich ist.