Elektrische Widerstandsmessung und Aussagen zum Feuchteeintrag bei EPS Wärmedämmungen

Auf der Grundlage immer wiederkehrender Fotos aus Gutachten ist folgendes festzuhalten:

Was wird hier gemessen? Die Leitfähigkeit der Hände oder des Dämmstoffes?

Bei einem elektronischen Messverfahren wird der Widerstand der Elektronen gemessen.

Der Strom fließt von der positiv geladenen Elektrode zu einer negativ geladenen Elektrode.

Es werden zwei Elektroden in einem Abstand von 30 mm bis zu 150 mm mit den Baustoffen der gemessen werden soll verbunden (eingeschlagen) oder mit einer Kugelkopfsonde gemessen.

Die Messungen bis auf Holz, werden mit einer Skaleneinheit angegeben. Diese Digits sagen nichts über die Feuchtigkeit des Baustoffes aus, sondern der Sachverständige benutzt diese Angabe als Indiz zur weiteren Beurteilung. Es müssen immer Vergleichs-Messungen an demselben Baustoff erfolgen, da Baustoffe unterschiedlich leiten. Mein Messgerät zeigt bis 160 Digits, wenn ich die Kugelkopfsonde in die Hand nehme 150 Digits.

Hier ist ein hoher Stromfluss vorhanden, da ich als Mensch aus Salz und Feuchtigkeit bestehe. Auch in einem Betonkeller mit viel Bewehrung leitet das Material gut und jeder WU-Betonkeller wird mit 120 – 140 Digits gemessen und ist nicht nass.

Die Aussage, die durch Sachverständige getroffen werden, wie auf dem Bild zu erkennen, mit der Beurteilung „der Dämmstoff ist komplett durchfeuchtet“ ist somit falsch und kann nicht herangezogen werden.

Siehe hier Ergebnisse der DARR-Probe (Die Probe durch Lagerung in einer warmen, trockenen Umgebung bis zur Gewichtskonstanz getrocknet und die Differenz zwischen der Probe nass und trocken gemessen), wobei es auch hier darauf ankommt, von wo die Probe genommen wird, wenn z.B. eine Probe genommen wird, die in der Mitte geteilt wird, ergeben sich unterschiedliche Werte, da die Feuchte sich unterschiedlich in der Probe anreichert.

Auch dies ist normal. Leider kommen hier Sachverständige zu den Aussagen, dass die Proben nicht zu verwerten seien, da ihnen das technische Verständnis fehlt.

Es werden z.B. Aussagen getroffen,

„… dass dieser Bereich komplett trocken sei, obwohl die im Labor ermittelten Feuchtegehalte (gemäß seinen Proben) dort teilweise stark erhöht (deutlich über 1V% liegen). Weitere Nachweise / Berechnungen / Fotos / Beweise dazu, dass alles trocken sein soll, fehlen im Gutachten..“

Auszug aus „Langzeitverhalten feuchter Dämmstoffe auf Flachdächern – Praxiserfahrungen und Wärmestrommessungen; AiBau; FIW

Tabelle 26

Feuchtegehalte und entsprechend geänderte Wärmeleitfähigkeit eines EPS-Dämmstoffs am Beispiel der Wärmeleitfähigkeit λ = 0,034 W/mK gemäß Berechnung nach [DIN EN ISO 10456:2010-05]